Multichannel Audio Digital Interface
Das Multichannel Audio Digital Interface (MADI) ist eine digitale Schnittstelle zur mehrkanaligen Audioübertragung, die vorwiegend in der professionellen Tonstudiotechnik eingesetzt wird. Sie ist als AES10 von der Audio Engineering Society genormt.
Eine MADI-Verbindung kann sowohl aus optischen (FDDI) als auch aus koaxialen Leitungen (75 Ohm) bestehen und enthält 28 bzw. 32 AES/EBU-Audio-Kanäle sowie zusätzliche Synchronisationssignale. Da AES/EBU ein eigenes Format (für zwei Mono-Kanäle mit bis zu 48 kHz / 24 bit) ist, bündelt MADI vom Prinzip her somit die Einzelkanäle eines anderen Formates. Die unterschiedliche Kanalzahl hängt davon ab, ob man die Varispeed-Funktion mit ± 12,5 % Geschwindigkeitsänderung benötigt.
MADI kann damit bis zu 56 (mit Varispeed) bzw. 64 Mono-Kanäle (ohne Varispeed) in einem Kabel übertragen. Somit können sehr viel mehr Kanäle über deutlich weniger Leitungen übertragen werden, als das zum Beispiel mit ADAT, TDIF, S/PDIF oder AES/EBU möglich ist. Heute kann MADI sogar mit einer Abtastrate bis zu 192 kHz übertragen. Dies ist vor allem für Studioverkabelungen sehr interessant und ermöglicht den technischen Ausbau bestehender Produktionsumgebungen, wobei der positive Aspekt von weniger Verkabelung bei LIVE-Anwendungen um einiges mehr heraussticht als bei Fix-Installationen. MADI gilt als sehr fehlertolerantes und ressourcenschonendes Protokoll. Es eignet sich besonders für komplexe digitale Studioprojekte, da die Einzelkanäle wieder als AES/EBU zum Beispiel an einer Signal-Matrix anliegen können, die dann auch wieder einzeln über Kabel verteilt werden können.
Quelle: Wikipedia